Wie wirkt die Lippenbremse?
Durch eine absichtlich erzeugte "zu kleine" Öffnung am Mund [Stenose] entweicht die Luft langsamer. Die Luft wird sogar etwas "gestaut". Bis in die kleinsten Atemwege baut sich dadurch ein Druck / Rückstau "von innen" gegen die Atemwege auf und verhindert so das Zusammenfallen ("Abschnüren der Luft", Abbrechen der Strömung, Kurzatmigkeit). Dadurch kann die Luft auch aus den kleinsten Atemwegen kontrolliert strömen. Insgesamt wird die Atmung tiefer ("Entblähen von gestauter Luft") bzw. bleibt tief (kontrollierte vertiefte Atmung).

Abb. 1: Wirkprinzip Lippenbremse

Techniken - Lippenbremse

Eine gute Möglichkeit, herauszufinden, wie groß man die Öffnung am Mund wählen sollte, ist einen Strohhalm in verschieden lange Stücke zu schneiden. Man probiert der Reihe nach verschiedene Längen aus. Schnell findet man heraus, bei welcher Länge die Luft "richtig gut läuft" und man angenehm tief / vollständig ausatmen kann. Wenn dann ein Gefühl entstanden ist, "wie die Luft laufen sollte", versucht man einen ähnlich guten Fluss ohne Röhrchen "nachzumachen".

Durchführung:

  • Ruhig einatmen; wenn möglich über die Nase.
  • Warten bis sich die Wangen leicht aufblähen und sich ein Luftpolster zwischen Lippen und Zähnen bildet; dabei liegen die Lippen locker aufeinander.
  • Warten bis sich die Luft "von alleine" einen Weg durch die locker aufeinanderliegenden Lippen sucht und gleichmäßig ausströmt. Vermeiden von Pressen und zu langem Ausatmen (unter anderem Gefahr von Husten). Sobald man zu "aktiv nachhilft", überträgt sich der erzeugte Druck vom Brustkorb auf die Atemwege und drückt die Atemwege ab: Die Stabilisierung der Atemwege geht verloren und ggf. entsteht auch ein "Giemen".
richtig falsch falsch
Lippenbremse
Abb. 2: Lippenbremse korrekt Abb. 3: Fehlerbild Lippenbremse:
Zu starkes Aufblähen
Abb. 4: Fehlerbild Lippenbremse:
Pressen